Eiderstedt: Eiderstedter Krog: Das Herz von TatingVon Bärbel Sommer01.04.2022, 17.36 Uhr Dörte und Dirk Ebsen Dörte und Dirk Ebsen feiern zehnjähriges Jubiläum Tating. Am 3. April möchten Dörte und Dirk Ebsen Dankeschön sagen. Sie feiern das zehnjährige Jubiläum mit allen, die sich dem Haus verbunden fühlen. Nachbarn, Freunde, Familie, die Mitarbeitenden und die unzähligen Stammgäste. Sie alle sind ab 19 Uhr im Eiderstedter Krog herzlich willkommen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. „Wir haben über die Jahre und gerade in der schweren Coronazeit so unendlich große Unterstützung erhalten, da ist so ein rundes Jubiläum doch ein feiner Anlass, einmal danke zu sagen“, erklärt das Ehepaar. In dem Gebäude mitten im Ort ist schon so manch Familienfest gefeiert worden. Mehr als 100 Jahre steht es an der Dorfstraße, die direkt nach St. Peter-Ording führt. Vor zehn Jahren übernahmen Dörte und Dirk Ebsen die Verantwortung für den zentralen Treffpunkt im Ort und gaben diesem einen neuen Namen. Der Eiderstedter Krog war geboren. „Wir haben uns ganz bewusst für diesen plattdeutschen Namen entschieden, denn auf Eiderstedt wird noch Platt geschnackt und wir wollten damit eben auch zum Ausdruck bringen, dass bei uns neben den Tatingern auch alle Eiderstedter herzlich willkommen sind“, erklärt das Ehepaar. Beide sind auf der Halbinsel geboren und beide sind einfach gern gute Gastgeber. Sie haben die Tradition des Hauses, das viele Jahre unter dem Namen Stahl´s Gasthof bekannt war und in dem schon immer viel gefeiert wurde, wieder aufgenommen. Sie bieten den Gästen eine gutbürgerliche Küche mit regionalen Produkten möglichst aus der Region und sie richten Familienfeiern aus. Vom kleinen Geburtstags-Kaffeekränzchen bis hin zu einer traditionellen Hochzeitsfeier mit bis zu 140 Personen. Die kleinen Feiern finden vorne im gemütlichen Restaurant statt, gefeiert und getanzt wird im großen Saal. „Das Haus bildet einen sehr schönen Rahmen für alle Festlichkeiten, das war nicht zuletzt der Grund, warum wir uns für dieses traditionelle Gasthaus entschieden haben“, sagt Dirk Ebsen (41). Die gegebenen Räumlichkeiten waren vorhanden, doch die umfassenden Renovierungsarbeiten hat das Paar über die Jahre selbst in die Hand genommen und das Haus zu dem gemacht, was es einmal war und heute wieder ist: ein Ort, an dem sich Gäste wohlfühlen und ganz nebenbei auch noch sehr gut essen können. Das Team vom Eiderstedter Krog. Foto: Sommer Sie sind seit zehn Jahren dabei: Servicekraft Martje Holdack und Chefkoch Malte Withöft. Martje Holdack wurde jüngst von den Lesern des Eider-Kuriers zur Mitarbeiterin des Monats gewählt, mit dem Silbernen Leuchtturm geehrt. „Ich mache meine Arbeit wirklich sehr gerne und ich habe mich über diese Auszeichnung sehr gefreut“, sagt die 63-Jährige. Sie ist vom ersten Tag an dabei, so wie der Küchenchef Malte Withöft. Ein Mann, der am liebsten nur von der Küche aus die Gäste mit seinen leckeren Gerichten verwöhnt. „Wir sind ein gutes Team und ich bin gern hier“, verrät der 37-Jährige. Die Speisen auf der Karte tragen seine Handschrift, es sind regionale Köstlichkeiten, die bei Einheimischen und Urlaubsgästen gleichermaßen gut ankommen. Das sonntägliche Rouladenessen lassen sich viele nicht entgehen und es gibt Urlauber, die sich ihren Jahresvorrat an selbst gemachten Rouladen mit nach Hause nehmen. Der Chefkoch erhält Unterstützung von seinem zweiten Mann, dem Koch Jens Büttner (55). Ebenfalls ein Profi, der es versteht, mit frischen Produkten aus der Region zu arbeiten. Der Dritte im Bunde: Bernd Prick (64). Er ist einfach unschlagbar, wenn es darum geht, für die nötige Ordnung in der Küche zu sorgen. Tausende von Tellern und Töpfen hat er schon wieder für den Einsatz vorbereitet und auch beim Kartoffeln schälen oder Gemüse putzen ist er unverzichtbar. So, wie Marga Ebsen. „Meine Mutter ist eine große Hilfe für uns, sie unterstützt uns beim täglichen Einkauf und sie erledigt die Tischwäsche“, so Dirk Ebsen. Das Service-Team ist ebenfalls auf gute Gastgeberqualitäten eingestellt. Sie sind es, die dafür sorgen, dass sich die Gäste im Haus wohlfühlen. An ihrer Spitze steht das Ehepaar selbst. „Wir ergänzen uns sehr gut, ich bin morgens die erste im Restaurant und Dirk übernimmt den Schlussdienst“, sagt die Einzelhandelskauffrau. Sie hat in St. Peter-Ording bei Edeka-Johst gelernt und dort gearbeitet, bis ihr zukünftiger Ehemann ihr die alles entscheidende Frage stellte: „Kannst du Dir vorstellen, dass wir zusammen den Eiderstedter Krog kaufen?“ Sie hat ja gesagt und mit dem erfahrenen Restaurantfachmann an ihrer Seite hat sie sich richtig entschieden, denn gleich im ersten Jahr kamen die Gäste von nah und fern, denn Dirk Ebsen war auf Eiderstedt als Gastronom kein Unbekannter, fünf Jahre führte er Hinrichs Gasthof im Tümlauer-Koog. Neben dem Inhaber-Ehepaar gehören fünf Frauen und ein Mann zum festen Serviceteam, das seit gut einen halben Jahr vom ersten Auszubildenden in der Geschichte des Eiderstedter Krogs unterstützt wird. „Wir sind unendlich dankbar für unsere guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im Service und in der Küche läuft es einfach rund. Wir können uns alle aufeinander verlassen“, freut sich das Ehepaar, das im nächsten Jahr selbst Hölzerne Hochzeit feiert. Der erste Auszubildende in der Ära der Ebens ist Mads Boyens. Der 18-Jährige kommt aus Tating und hatte keine genaue Vorstellung von dem, was er einmal beruflich machen möchte. „Nach meinem Praktikum im Eiderstedter Krog habe ich gemerkt, dass der Umgang mit den verschiedenen Menschen mir unheimlich viel Spaß macht“, erklärt der künftige Restaurantfachmann. Er wird noch viel Neues kennenlernen, so gehören unter anderem sechs Wochen praktische Erfahrung in der Küche zu seinem Ausbildungsprofil. „Da freue ich mich jetzt schon drauf“, schmunzelt der sympathische junge Mann. Und vielleicht wird er irgendwann einmal im Münchner Hofbräuhaus arbeiten, so wie sein Chef, dessen Karriere mit einer Ausbildung in Tönning begann. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung in der Gastronomie öffnen sich die Türen – weltweit. Der Eiderstedter Krog befindet sich mitten im Dorf. Ab Ostern gelten im Eiderstedter Krog wieder die Sommer-Küchen-Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag – von 11:30 bis 21 Uhr. Am Freitag und am Samstag wird es wieder Spare-Ribs-Abende geben und am Sonntag ist die Roulade der Renner auf der Speisekarte. „Alle Gerichte gibt es auch zum Mitnehmen. Dafür haben wir ein hochwertiges Mehrweggeschirr angeschafft, das gegen Pfand mitgenommen werden kann“, sagt Dirk Ebsen. Das wurde in der Vergangenheit sehr gut angenommen, seit Mai 2021 benötigten die Gastronomen rund 8.000 Teller, die auch in anderen teilnehmenden Restaurants zurück gegeben werden können. Im Mai steht dann wieder das große Himmelfahrtsgrillen auf dem Programm, das in diesem Jahr auf der großzügigen Außenterrasse stattfinden wird. Und im Restaurant genießen die Gäste an bestimmten Tagen wieder das Deichbüffet mit Eiderstedter Spezialitäten oder, je nach Jahreszeit, ein Kohl- oder Spargelbuffet (20. bis 25. Mai). „Wir haben im vergangenen Jahr die Gaststube mit ganz viel Liebe renoviert. Hier ist es jetzt richtig schön hell geworden“, sagt Dörte Ebsen. Sie ist Mutter einer erwachsenen Tochter, die im Eiderstedter Krog aufgewachsen ist. Gemeinsame Kinder hat das Ehepaar nicht. Aber ein gemeinsames Baby: den Eiderstedter Krog. Foto/Text: Bärbel Sommer