Nordfriesland.

Im Herbst sind der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und seine angrenzenden Küsten für unzählige Vögel erste Wahl: Ungestörte Ruheplätze und reichlich Nahrung sind für lebenswichtig und damit unwiderstehlich. Die große Dichte machen sich Vogelfans zu Nutze. Beim elftägigen Westküsten-Vogelkiek führen Nationalpark-Ranger sie ab Sonnabend, 23. September, zu den besten Beobachtungsplätzen.

Während Vogelliebhaber entlang der gesamten Küste, auf Inseln und Halligen Ferngläser und Spektive ausrichten, machen sich die Beobachteten reisefertig. Sie brauchen viel Energie, um für ihre spektakulären Weiterflüge nach Süden ausreichend Reserven anzufressen. Jede Störung beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit während der ihnen bevorstehenden Strapaze. Da ist eine fachkundige Anleitung des Vogelkieks umso wichtiger.

Vogelkiek Groede

Vogelkieker auf Gröde. Foto: Sina Lohmeier / LKN.SH

Wer momentan alles da ist und Energie tankt, lässt sich direkt bei der Auftaktveranstaltung des diesjährigen Vogelkieks vor und in der Integrierten Station Beltringharder Koog überprüfen. „Dat grote Sitten“ heißt es dazu am Sonnabend, 23. September, von 10 bis 18 Uhr. Neben der ganztägigen Vogelbeobachtung laden Nationalparkverwaltung und Schutzstation Wattenmeer von 11 bis 15 Uhr zu kurzen vogelkundlichen Führungen ein, das Nationalpark-Infomobil ist mit einer Vogel-Rallye vor Ort, und es gibt Aktionen für Kinder. Wer Wattenmeervögel besser bestimmen lernen möchte, ist um 17 Uhr beim Vortrag von Ranger Martin Kühn richtig.

Vogelkundliche Insel- und Hallig-Tagestouren führen in den folgenden anderthalb Wochen nach Amrum (24.9.), Föhr (3.10.), Sylt („Dat Lütte Sitten“, 27.9.) und Hallig Hooge (30.9.). Dabei geht es ortstreu oder wandernd und teils mit den Linienbussen vor Ort zu den besten Beobachtungsplätzen.

Für alle, die keinen ganzen Tag investieren können oder wollen, die es aber trotzdem übers Wasser zieht, bieten sich kürzere Touren auf Föhr an. Am 25. September und 1. Oktober führt Rangerin Leonie Dittmann in die Gondel-Mündung, einem beliebten Rastplatz für Zugvögel. Am 27. September nimmt sie Interessierte mit auf eine fünfstündige Radtour entlang des Deichs und durch die Föhrer Marsch.

Die besondere Dämmerstimmung erleben die Teilnehmenden am 24. September im Meldorfer Speicherkoog, wenn die Watvögel mit auflaufendem Wasser abends ihre Rastplätze aufsuchen, und am 2. Oktober in St. Peter-Böhl zur frühen Stunde. Dort verspricht die exponierte Lage des südwestlichen Eiderstedts besonders intensives und artenreiches Zuggeschehen.

Außerdem steht die beliebte ganztägige Bustour wieder auf dem Programm. Ranger Martin Kühn begleitet die Gruppe am 1. Oktober von Husum aus zu verschiedenen Beobachtungspunkten auf Eiderstedt.

Das vollständige und detaillierte Terminkalender des Westküsten-Vogelkieks ist im Internet unter www.westkuesten-vogelkiek.de zu finden. Für einen Teil der Veranstaltungen ist eine Anmeldung vorab erforderlich. Für jede Tour sollte möglichst ein eigenes Fernglas mitgebracht werden.

Den diesjährigen Westküsten-Vogelkiek veranstaltet die Nationalparkverwaltung in Kooperation mit der Schutzstation Wattenmeer e.V., dem Verein Jordsand und dem Erlebniszentrum Naturgewalten in List/Sylt. Er findet seit 1997 jährlich rund um das erste Oktoberwochenende statt.

Quelle: Pressemeldung LKN SH